Kommunikation
Eines der meist gehörten Zitate im deutschen Sprachraum ist die Behauptung von Herrn Schulz von Thun: "Wir können nicht -nicht kommunizieren-."
Dennoch richten wir unsere Aufmerksamkeit nur selten auf unser Gegenüber, nur selten scheinen wir die Anzeichen des Gegenübers zu beachten oder richtig zu interpretieren.
Regeln der Diskussion
Bei einer Diskussion geht es in erster Linie darum, eine Lösung zu finden. Dabei sollte allerdings nicht die eigene Meinung als Lösung durchgesetzt werden, sondern viel mehr aus allen Meinungen eine Lösung erarbeitet werden. Damit dies geschehen kann, gibt es einige wichtige Regeln einzuhalten.
Unterbinden wir die Aussagen einer anderen Person, verlieren wir den Bezug zu den Aussagen und Meinungen dieser Person. Wir stellen uns im Gespräch über diese und gehen davon aus, dass wir keinen weiteren Mehrwert durch die Aussage erhalten können.
Diese Annahme stimmt mit Sicherheit nicht.
Nicht nur die Botschaft ist wichtig, sondern auch, wie diese kommuniziert wird.
1. Immer alle ausreden lassen
Natürlich dürfen und sollen falsche oder polemische Aussagen und Pauschalisierungen direkt angesprochen werden. Allerdings darf bei einer Richtigstellung nie die Person angegriffen werden, sondern einzig die Botschaft.
2. Kritik muss immer sachlich sein
Die eigene Meinung scheint uns immer logisch. Dies darf allerdings nicht per se angenommen werden.
Jede Aussage soll begründet und mit einem Beispiel verknüpft werden.
So kann sichergestellt werden, dass unser Standpunkt auch verstanden wird und die Fakten mehr als unsere Meinung sprechen.
3. Standpunkte begründen
In einer Diskussion geht es um das gemeinsame Ziel einer Lösung. Daher müssen wir verstehen, welchen Standpunkt die Gegenseite vertritt. Bei Unklarheiten ist es daher wichtig, dass wir Nachfragen um Missverständnisse zu vermeiden.
Hören wir unseren Mitmenschen zu, erreichen wir Verständnis und Wertschätzung.
4. Aktiv Zuhören und nachfragen
Um eine Lösung zu finden, müssen auch unangenehme Aspekte eines Themas angesprochen werden. Ausflüchte ziehen das Thema in die Länge und sind für uns schwer einzugliedern. Daher müssen angefangene Punkte auch beendet werden.
5. Beim Thema bleiben
Zuerst soll der gemeinsame Boden abgesteckt werden. Erst wenn alle Gemeinsamkeiten gefunden wurden, können wir uns auf die Unterschiede konzentrieren. Ein solches Vorgehen schafft Verständnis für die Ausgangslage und ermöglicht uns das Gespräch als Einheit zu beginnen.
6. Gemeinsamkeiten finden
Ein angeheiztes Gespräch bringt keine Lösung. Daher ist es wichtig, dass wir in einer Diskussion ruhig bleiben und wenn nötig wieder etwas Emotionen aus der Kommunikation nehmen.
7. Deeskalieren
Jede Frage sollte dazu führen, dass wir einen Mehrwert für die Diskussion beifügen. Daher sind Ja/Nein Fragen zu vermeiden, denn sie bringen keine neue Information. Wichtig in Verbindung mit Punkt 4. Wir fragen nach und wollen alle Gesprächsteilnehmenden verstehen.
8. Offene Fragen
Eine Person vertritt ihre Meinung aus einer spezifischen Perspektive. Wenn es uns gelingt, die anderen Perspektiven einzunehmen, können wir die Thematik aus den Augen dieser Person interpretieren und so unsere Argumente anpassen.
10. Perspektiven Übernahme
Wir müssen uns darauf konzentrieren, dass wir mit allen Teilnehmenden auf Augenhöhe kommunizieren. Belehrende und moralische Aussagen oder Anzweiflungen müssen unterlassen werden, da dies einzig zu einem angeheizten Gespräch führt, welches einer Lösungsfindung im Weg steht.
9. Ebenwertig
Ziel ist es nicht, eine Person in die Ecke zu drängen, sondern viel mehr Hand in Hand die besten Schritte einzuleiten, um eine passende Lösung finden zu können.
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